Mittwoch, 26. August 2009

Thirst


Park Chan-wooks neunter Film führt uns diesmal in die Welt der Vampire. Doch lässt sich Thirst nur schwer mit anderen Vampirfilmen vergleichen. Zehn Jahre dauerte die Arbeit an Thirst und diese zehn Jahre haben sich gelohnt, denn mit Thirst schafft es Park Chan-wook wieder einmal zu zeigen, dass er zurecht als vielleicht der beste Regisseur Südkoreas gilt.

Thirst handelt vom Priester Sang-hyeon, der sich freiwillig in Afrika mit einem tödlichen Virus injizieren lässt, um ein eventuelles Heilmittel zu finden. Kurz vor seinem Tode bekommt er noch eine lebensrettende Bluttransfusion. Diese gelingt auch, jedoch nur weil sich in der Blutkonserve Vampirblut befindet und Sang-hyeon in einem Vampir verwandelt.

Als Priester versucht Sang-hyeon seine Menschlichkeit zu wahren und den zehn Geboten treu zu bleiben. Aber allein sein Durst nach Blut macht dies schwer. Am Anfang reicht es ihm noch Komapatienten als Trinkpäckchen zu nutzen. Als sein Durst immer größer wird, versucht er verzweifelt an seinem Glaubenund seiner Menschlichkeit festzuhalten.

Hinzu kommt noch, dass er durch sein Überleben von einigen Christen seiner Gemeinde als Wunderheiler erachtet wird. Als er durch sein Gebet einen Krebspatienten heilt, wird er von dessen Familie als Retter und Freund aufgenommen. Hier trifft er auf Tae-joo (brilliant gespielt von Kim Ok-vin). Zwischen den beide entsteht eine Liebe, die nicht sein dürfte und zum Mord an dessen Ehemann und zu Sang-hyeons Flucht aus dem Priesteramt führt.

Aber es wäre kein Film von Park Chan-wook wenn diese Liebe ohne Hindernisse existieren könnte, denn als Sang-hyeon erfährt, dass sie nie vom Ehemann gequält wurde, sondern sich selbst verstümmelt hat, bringt er sie um, nur um sie kurze Zeit später als Vampir wieder auferstehen zu lassen.

Dadurch hat er ein nach Blut dürstendes Monster geschaffen, welches er nicht zu kontrollieren vermag und so gibt es nur eine Lösung für seine Misere und seinen Selbsthass.

Thirst ist ein optisch brillianter Streifen, der es schafft auf der einen Seite düster,brutal und traurig zu erscheinen, troztdem aber auch witzig ist und den Zuschauer immer wieder auf einen glücklichen Ausgang hoffen lässt. Irgendwie weiß man den ganzen Film über, dass die Erlösung nur durch den Tod erfolgen kann. Kurz gesagt Park Chan-wook schafft es den schmalen Grad zwischen Grotesque und der Ernsthaftigkeit des Dramas zu wahren. Zudem schafft er es hervorragend immer wieder romantische Szene zu inzenieren, die sich perfekt ins Gesamtbild einfügen lassen.

Die Charakter und deren Darstellung sind hervorragend gelungen und schaffen es im Zuschauer mehr als nur eine Emotion hervorzurufen.Song Kang-ho ist ja schon als Charakterdarsteller bekannt und spielt wie erwartet seine Rolle brilliant. Doch besonders ist Kim Ok-vin heraus zu heben, denn ihre Leistung übersteigt die von Song Kang-ho noch einmal. Und so scheint es, als ob sie wirklich Tae-joo wäre.

Die Gewalt ist hier nicht als Befreiung, sondern eher als Leiden von Sang-hyeon und Tae-joo aufzufassen. Auch wenn es auf den ersten Blick erscheint, dass Tae-joo dabei Freude hat. Die strahlend weiß und von unzähligen Lampen erhellte Wohnung zeigt, wie sehr besonders sie ihr altes Leben vermisst. Die Halluzinationen über Tae-Joos immer wieder auftauchenden ermordeten Ehemann spiegelt zu dem noch das schlechte Gewissen und die Schuldgefühle der beiden Darsteller wider.

Fazit:

Mit Thirst ist Park Chan-wook ein sensibles und wunderschönes Vampirdrama gelungen, welches die Balance zwischen Drama und "Komödie" gelungen hält. Mit wunderschöner Musik und beeindruckenden Bildern schaffte es Park Chan-wook wieder einmal ein Kunstwerk auf die Leihwand zu bannen und den Zuschauer mit einem "guten" Gefühl aus dem Kino zu entlassen.

Besonders schön war es, dass Park Chan-wook sogar noch nach der Aufführung die Bühne betrat und sich den Fragen der Zuschauer der Deutschlandpremiere auf dem Fantasy Film Fest in Berlin zu stellen. Danach unterschrieb er noch eifrig Autogramme, von dem auch ich eins ergattern konnte. Kurz gesagt der perfekte Kinoabend.

Sonntag, 23. August 2009

Harper's Island


Mit Harper's Island wird uns eine sehr interessantes und neues Seriekonzept präsentiert: Ein zusammenhängender dreizehnteiliger Psycho-Horror-Thriller in Seriengewand. Harper's Island bekam schon vor der Ausstrahlung viele positive Kritiken, doch ist Harper's Island wirklich so gut wie es scheint?

Ja, zwar fängt die Serie eher verhalten an, jedoch geht sie nach den ersten drei Teilen, welche noch eher ruhig sind, erst richtig los und wird teilweise richtig spannend.

Harper's Island große Stärke liegt auf jeden Fall in den Settings und deren Atmosphäre, welche aus dunkeln Hotels/Gebäuden, nebligen toten Wäldern und engen Tunnelsystemen besteht.
Auch die Charaktere sind denen eines 90 Minütigen Films haushoch überlegen, was ja kein Wunder ist, da man einfach viel mehr Zeit hat als ein Film, um diese einzuführen.
Auch ist positiv herauszuheben, dass es sich zwar um junge Menschen handelt aber nicht um eine Horde saufender, rumhurender, hysterisch kreischender Teenievollpfosten. Zwar sind alle Klischees abgedeckt, aber damit konnte man schon im Vorhinein rechnen.

Die Idee in jedem Teil einen Charakter auf eine andere Weise sterben zu lassen, ist durchaus gelungen und so wird man teilweise überrascht, wer denn diesmal ins Gras beißen darf. Die Todesarten sind kreativ und abwechsulngsreich geraten. Zwar sieht man oft nur die Resultate, aber die sind meist ziemlich heftig ausgefallen. Auch sonst ziert man sich für eine Free-TV- Serie nicht mit Blut und Gewalt.

Die Story um die sich wiederholenden Morde während Henrys und Trishes Hochzeit mag zwar nichts neues sein, aber sie ist richtig gut und abgerundet inzeniert worden und sorgt eigentlich nie für Langeweile.

Die Darsteller sind meist dem Seriengenre entnommen und machen ihre Aufgabe ziemlich gut und schaffen es ihren Charakteren eine persönliche Note zu geben. Zwar sind zu Anfang recht viele verschiedene Charaktere im Spiel, doch wird keiner wirklich vernachlässigt und jeder bekommt seine Chance sich selbst ins Geschehen einzubinden.

Einzig und alleine das Ende kommt ein bisschen unglaubwürdig daher, da es doch recht weit hergeholt ist. Zudem kann man es schon ca. 3 Teile vor dem Serienfinale erahnen. Jedoch gibt das Ende der Serie einen runden Abschluss und zeigt noch einmal recht gut die verdrehte Psyche des Killers, auch wenn die Art wie er all dies aufgezogen hat leider zu unglaubwürdig ist. Aber seht selbst.

Fazit:

Harper's Island ist eine recht intelligente und spannende Psycho-Horror-Thriller Serie wie wir sie noch nie vorher gesehen haben, die durch ihr Setting und Atmosphäre und teilweise recht harten Morden nicht nur Fans dieses Genres begeistern dürfte. Schade, dass Harper's Island schon abgesetzt wurde. Auch wenn eine zweite Staffel etwas komplett anders geworden wäre.

Mittwoch, 12. August 2009

Unter Grundkrieg von Murakami Haruki


Am 20 März 1995 wurden in der Tokyoter U-Bahn von fünf Mitgliedern der Aum-Sekte Sarin freigesetzt. Bei diesem Anschlag kamen insgesamt 12 Menschen (neun sofort, einer später am selben Tag, zwei weitere nach einigen Wochen) ums Leben. Mehrer tausend wurden teils schwer verletzt.

Durch einen Leserbrief in einer Zeitschrift wurde Murakamis Interesse zu den Opfern des Anschlages geweckt und er beschloss sich mit den Opfern des Anschlages in Verbindung zu setzen, um ihre Geschichte in der ganzen Welt zu verbreiten.
Jedoch schaffte er es nur 62 Personen zu interviewen.

Mit seinen Interviews schafft Murakami ein lebendiges und grausames Bild über die Anschläge vom 20. März, denn oft traf es Leute, die sonst nie oder nur selten mit diesen Bahnen fuhren. Mit einer kurzen persönlichen Einleitung, welche z.B. den Beruf, Alter, Hobbies und andere ähnliche Dinge beinhaltet, schafft Murkami es den interviewten Menschen zusätzlich eine persönliche Note zu geben, die noch durch die in der Ich-Perspektive verfassten Berichte intensiviert wird.

Durch diese Stil ist „Untergrundkrieg“ zu keiner Zeit uninteressant und schafft es sogar, dass man mit den Opfern mit fühlen kann.

Interessant sind auch oft die Meinungen der Opfer zur Aum-Sekte, denn viele hegen keinen Hass gegen diese. Hiermit schafft er es zwischen den "normalen" Mitgliedern und den Attentätern zu differenzieren, was sich extrem von den Meinungen, welche die Medien verbreiten, unterscheidet.

Dies bringt uns zum zweiten Teil des Buches, welcher sich mit den Mitgliedern der Aum-Sekte beschäftigt.

Hierbei wird klar, wer zu den Opfern ihrer Rekrutierung gehörte und was sie sich von Aum versprachen aber auch was sie wirklich bekamen und warum sie oftmals immer noch zu der Sekte halten. Des weitern wird klar, dass die Anschläge nur auf die Führungsriege zurückgeht und die einfachen Mitglieder oftmals erst viel später von den Anschlägen erfuhren. Außerdem erfährt man einiges über die brutalen Methoden der Sekte und auch einige Hintergrundinformationen über die Führungsriege.

Fazit:

Untergrundkrieg ist ein lebendiges Zeugnis über die Anschläge vom 20 März 1995. Murakami erzählt die Geschichte nicht einfach nur aus einer Sicht, sondern befragt auch Mitglieder der Aum-Sekte. Hiermit schafft er es ein interessantes Buch zu verfassen, welches auf der einen Seite informiert und zur Verhinderung ähnlicher Dinge führen soll. Auf der anderen Seite hilft er auch den Opfern mit ihrer Vergangenheit abzuschließen.

Donnerstag, 30. Juli 2009

Crank 2: High Voltage


Nach einem guten ersten Teil und der Story des zweiten Teils war ich sehr kritisch gegenüber diesem Film und habe eigentlich gedacht, dass Crank 2 ein kompletter Reinfall werden würde. Doch wurde ich positiv überrascht.

Chev Chelios ist irgendwie schon ein vom Pech verfolgter Glückspilz. Er überlebt den Fall aus dem Hubschrauber, jedoch wird sein Körper von den Triaden gestohlen. Sein Körper sollen sämtliche Organe entnommen werden, doch schafft er dies zu verhindern. Sein Herz wurde aber schon dem hundertjährigen Triadenboss Poon Dong verpflanzt. Und hiermit beginnt die durchgeknallte, mit Adrenalin voll gestopfte und Blut triefende Hatz nach seinem Herz.

Crank 2 ist ein komplett abgedrehter Streifen, der es wirklich schafft den ersten Film in Skurillität und Geschwindigkeit zu überbieten.

Um am Leben zu bleiben, muss Chev seinen Körper immer wieder Stromschläge verpassen, damit sein künstliches Herz nicht aussetzt. Hierbei legt er eine Kreativität am den Tag, die jedes Mal aufs Neue übertroffen wird. Mal leckt er an Elektroteasern, steckt seinen Finger in den Zigarettenanzünder oder reibt sich an fremden Menschen.
Auf seiner Suche nach seinem Herzen, trifft er auf diverse durchgeknallte Charaktere z.B. auf die asiatische Turboklette Ria, auf Venus ( Kaylo "Bruder"), auf Johnny Vang, der während der OP Chev kurzer Hand als Aschenbecher misshandelt, auf El Huron ( der Bruder von Carlito ), der nach Rache dürstet und natürlich auf Eve und viele mehr, die man schon aus dem ersten Teil kennt.

Die „Sex in der Öffentlichkeit“ Szene zwischen Chev und Eve lässt die Szene aus dem ersten Teil wie Blümchensex wirken, denn diesmal ist der Ort des Geschehens eine Pferderennbahn vor tausenden begeisterten Zuschauern. Die Szene wurde im Nachrichtenstil verpixelt, was sicher ein Seitenhieb auf die prüde, amerikansiche Gesellschaft ist.

Der Film ist vollgestopft mit skurrilen Szene und wilden Anspielungen. So kämpft Chev mal in Gozillamanie gegen seinen Widersacher, mal steckt er seine Gegner eine Schrotflinte in den Hinter um wichtige Informationen zu erhalten oder es werden einfach ein paar Silikonbrüste durchlöchert . All dies mag nicht mehr zu toppen sein, doch der finale Shootout zwischen El Huron, seinen Männern, einer schwulen schwarzen Rockerbande, Rias Prostituierten,Venus Latinotransen und Chev toppt dies noch, aber schaut es euch selber an.

Crank 2 ist jedoch nicht nur ein durchgeknallter und kranker Actionfilm. Nein Crank 2 ist eine Tour der Force durch unsere heutige Gesellschaft, die nazu alles auf die Schippe nimmt.

Fazit:

Crank 2 ist "crankere" und verücktere Version seines Vorgängers. Schrill, bunt, blutig und total bekloppt, doch es macht einfach Spaß Jason Statham in knapp 90 Minuten über die Leihwand rasten zu sehen. Wer den ersten Teil mochte, sollte sich Crank 2 nicht entgehen lassen.

Sonntag, 26. Juli 2009

In The Loop


Das Politik ein dreckiges Geschäft ist, sollte eigentlich jedem bekannt sein. Doch In The Loop schafft dies mit messerscharfen Dialogen und jeder Menge Sarkasmus perfekt herauszuarbeiten.

Im Mittelpunkt des Films steht der Entwicklungsminister Simon Foster, der im Fernsehen den bevorstehenden Krieg im Nahen Osten anspricht. Doch dies ist noch nicht alles, denn er nennt diesen auch noch unvermeidbar. Dies wird von den Medien als Quasikriegserklärung aufgefasst und somit beginnt der Schlamassel für Simon Foster erst richtig. Aufgrund seiner Aussage kommt es sowohl in Washington als auch in London zu der Bildung von diversen Ausschüssen, die zwar offizielle als "Future Planing Committee" betitelt werden, inoffiziell jedoch Kriegsplanungsaussüsse sind.

Mit beißendem Sarkasmus und einem Sperrfeuer aus Dialogwitz schaffen die Schreiber und der Regisseur die Machtgeilheit der jungen Assistenten, die Inkompetenz der Minister und die hinterlistigen Machenschafften auf die Palme zu treiben. Als Zuschauer weiß man oft nicht ob man darüber lachen oder sich lieber an den Kopf fassen sollte, da wir ja von solchen Leuten regiert werden.

Der Film ist mit unter anderem James Gandolfini, Tom Hollander und Peter Capaldi gut besetzt.
Besonders Peter Capaldi besticht in seiner Rolle als Malcolm Tucker.

Fazit:

Sehr gute und "lustige" Politsatire mit einem guten Cast, bissigen Dialogen und einer Menge bitterbösem Sarkasmus. Fans dieses Genres sollten sich diesen Film auf keinen Fall entgehen lassen und auch alle anderen sollte einen Blick riskieren.

Donnerstag, 11. Juni 2009

The Sniper



The Sniper (Sun cheung sau) ist ein eher mittelprächtiger Actionfilm aus Hongkong.

Die Story ist alt bekannt und nicht wirklich neu. Es geht um einen Scharfschützen namens Lincoln, welcher bei einem Einsatz einen Zivilisten erschießt und während der Anhörung von seinem Freund und Partner Hartman nicht gedeckt wird. Dafür geht Lincoln für vier Jahre ins Gefängnis. Während dieser Zeit drifftet er in den Wahnsinn ab. Jedoch wird nie klar warum. Es könnte sein, dass es am Selbstmord seiner Frau liegt, dies wird leider zu keinem Zeitpunkt geklärt, denn der Zuschauer weiß zu keiner Zeit, ob Lincoln davon wusste. Auf jeden Fall wird er nach vier Jahren entlassen und nimmt an seinem ehemaligen Partner und dessen Team Rache. Wie immer kann ihn nur der Neuzugang OJ, gespielt von Edison Chan, stoppen.

Die Action ist gut und sehr blutig inzeniert und besonders der Showdown in einer Lagerhalle voller Autowracks weiß zu überzeugen und schafft es auch bedingt Spannung aufzubauen. Wüsste man nicht schon wie diese Geschichte ausgeht.
Jedoch mangelt es dem Film an interessanten und sympatischen Charakteren. Edison Chan mag zwar seine Rolle als Neuzugang OJ passabel spielen, jedoch bleiben Charaktere wie Hartman oder Tao eher blaß und wirken oft auch unsympatisch.
Zusätzlich gibt es noch Rollen, bei denen man sich fragt, warum man im Film auf sie eingeht, obwohl sie für den Fortlauf des Filmes nicht wirklich wichtig sind. Ein Beispiel hierfür ist Quinn, der wieder Taos Gang beitritt, die für Lincoln als Mittel zum Zweck für seine Rache bzw.Teil seiner Rache hinhalten muss. Dies hätte man sich lieber sparen sollen und noch ein wenig auf die Psyche von Lincoln oder auf den Werdegang von OJ eingehen sollen, um dem Film mehr Tiefe zu geben.

Fazit:

Der Film verfügt über einige sehr große Logiklöcher und weitgehend uninteressante Charaktere, kann dafür aber mit guter, blutiger Action punkten. The Sniper ist also solide Actionthrillerkost ohne Tiefgang, die man jedoch gut konsumieren kann und sich nicht ärgern muss, diesen Film gesehen zu haben.

Edward "The Comedian" Blake

Montag, 4. Mai 2009

The Spirit



Lange war es ruhig, Uni und das gute Wetter verhinderten, dass ich etwas reviewe, doch nun ist es soweit ich bin zurück. Mein heutiges Opfer ist The Spirit.

Von vielen wird Will Eisners The Spirit als Kult Graphic Novel betitelt, doch nach diesem Machwerk von Frank Miller ist mir jede Lust auf dieses vergangen.

Als junger Cop wird Denny Cold getötet, doch er bleibt nicht lange tot und kehrt als The Spirit wieder zurück ins Leben um seine Stadt vor dem Bösen zu schützen. Hm ok, wie ich mir sagen lassen habe, ist The Spirit im Wirklichkeit ein durch Säure entstellter Cop, welcher sich für tot erklären lässt, um ungehindert Schurken zur Strecken bringen zu können. Aber naja Freiheiten sind ja immer erlaubt.

Doch wenigstens wird schon beim ersten Kampf klar, was der Film zu bieten hat. Nämlich nicht viel. Lange unspektakuläre Kämpfe. Slapstickhumor, der irgendwie klinisch/künstlich wirkt und in einem Film, der sich am Film Noir orientiert, nicht zu passen scheint. Nach einer "rasanten" Klopperei wird die Geschwindigkeit des Films extrem gedrosselt, so dass bei dieser Vollbremsung der Zuschauer fast auf den Boden fällt und dort einschläft. Es werden jetzt neue Charaktere eingeführt und die Verbindung von The Spirit und Sand Serif dargestellt. Solche Tempowechsel gibt es leider zu oft, was den Film recht unausgewogen wirken lässt.

Der Film verfügt zwar über einige gute Ideen und Einstellungen, z.B Samuel L. Jacksons Auftritt in SS Uniform. Solche Momente gibt es aber zu wenig.

Unter den Darstellern tummeln sich zwar etliche Hollywoodgrößen, doch ihre Performance lässt meist zu Wünschen übrig.
Samuel L. Jacksons Overacting wirkt über lange Sicht lächerlich und nervtötend. Scarlett Johansson soll die sexy und laszive Silken Floss darstellen, doch irgendwie geht dies nach hinten los, da sie über lange Strecken so sexy wie eine alte Tennissocke ist. Gabriel Macht mag zwar eine gute Figur machen, doch mangelt es ihm an Ausstrahlung. Dies führt dazu, dass man keine Verbindung zu dem Protagonisten aufbauen kann. Einzig alleine Eva Mendes schafft es zu überzeugen. Sie spielt zwar nicht die Rolle ihres Lebens (was sicher am Drehbuch liegt), doch schafft sie es wenigstens etwas Leben und Sexappeal in den mauen Cast zu bringen.

Fazit:

The Spirit bietet dem Zuschauer einfach zu wenig und schafft es diesen somit nicht vor den Bildschirmen/Leinwand zu fesseln. Weder Drehbuch noch Regie sind wirklich gut und Frank Miller sollte überlegen sich lieber wieder als Co-Regisseur seinen eigenen Werken zu widmen.

Edward "The Comedian" Blake

Mittwoch, 22. April 2009

Splinter


Es war als netter und ruhiger Ausflug gedacht, doch dieser wird für Seth und Polly schnell zum Alptraum. Nachdem ihr Zeltaufbauversuch gescheitert ist, machen die beide sich auf den Weg ins Hotel. Doch bis hier schaffen sie es nicht, da sie von einem Gangsterpärchen als Geiseln genommen werden. Kurze Zeit später müssen die vier sich in einer Tankstelle verbarrikadieren, denn sie werden von blutrünstigen Kreaturen angegriffen.

Der Film mag zwar keine Neuerfindung des Monsterhorrors sein, jedoch schafft Regisseur Toby Wilkins einen soliden Film zu machen, der über die üblichen Zutaten verfügt. Das Setting ist eine kleine Tankstelle im amerikanischen Hinterland. Die Kreaturen sind durch ein schiefgelaufendes Experiment entstanden und die Gruppe rafft sich genau im richtigen Moment zusammen, um nicht von den Monstern getötet zu werden.

Die Charakterbeschreibung ist zwar nicht die detaillierteste, jedoch reicht sie um kurze Einblicke in die jeweiligen Personen zu geben. Trotzdem kommt so auch keine wirkliche Sympathie oder Antipathie auf. Das Gansterpaar ist ganz klar nach dem Bonnie und Clyde Schema gestaltet und Seth und Polly sind, dass typisch junge amerikanische Paar. Er, der etwas verweichlichte, angehender Doktor und sie die toughe Frau an seiner Seite. Der Konflikt zwischen Entführer und Entführten soll zwar als Spannungselement dienen, da man jedoch immer weiß, wie es ausgeht, funtioniert dies nur teilweise.
Positiv ist jedoch, dass es sich hier nicht um irgendwelche hysterisch kreischenden Teenagergören und Möchtegern Highschoolaufreißertypen handelt.

Die Monster sind sehr gut gelungen. Es handelt sich zwar ähnlich wie in "Das Ding aus einer anderen Welt" aus gräßlich entstellten Leichen, die durch einen Parasiten wieder zum Leben erweckt wurden.

Die Kamera ist recht schnell geschnitten, besonders wenn die Monster in Action treten, was die Angst und die Hektik der Eingeschlossenen gut zur Geltung bringt. Die teilweise sehr blutigen Effekte kommen hierbei jedoch nie zu kurz und sind fast immer gut zu sehen.

Fazit:

Splinter ist ein solider Monsterfilm mit einigen blutigen Einstellungen und passablen Charakteren, bei denen es sich zum Glück einmal nicht um Teenies handelt. Genrefans sollten auf jeden Fall zugreifen, da das Gewohnte solide inzentiert wird. Außerdem ist der Film frei von irgendwelchen unnützen gesellschaftlichen Kritkiken.

Edward "The Comedian" Blake

Sonntag, 19. April 2009

The Bellboy (Hallo, Page!)


Wie schon der fiktive Produktionschef von Paramount sagt: Es handelt sich hier um einen Film der weder einen Plot noch ein Story besitzt, sondern einen Tagebuch ähnliche Sketchesammlung eines Pagen in einem Luxushotel ist, die nur auf Unterhaltung durch Witz und Albernheiten setzt und auf den Rest verzichtet, da dies sowieso überflüssig ist.

Und wer könnte dieses Projekt besser als Jerry Lewis,
der hier als Schreiber, Regisseur und Hauptdarsteller fungiert, umsetzen.

The Bellboy ist 68 Minuten Jerry Lewis in Reinform. So blödelt er sich den ganzen Film in bekannter Manie über den Bildschirm und schafft es dabei mit seiner Mimik kein Auge trocken zu lassen.
Jerry Lewis lässt es sich nicht nehmen und veralbert sich selbst und dadurch auch die Stars seiner Zeit, die scheinbar ein ganzes Heer von Beratern und Schleimern brauchen, um sich durchs Leben zu schlagen. Auch wenn es hier schon nazu lebensbedrohliche Ausmaßen annimmt. Außerdem erscheint immer wieder ein Stan Laurel Imitator mit dem er gewollt den Vergleich sucht und zeigt, wer sein Vorbild zu sein scheint und dass er diesem in nichts nachsteht.
The Bellboy ist eine Komödie die gewollt unterschwellig die dekadente Gesellschaft Amerikas auf den Arm nimmt und ihnen so einmal den Spiegel vorhält, um diesen zu zeigen, dass sie mehr als nur eine Schraube locker haben.

Fazit:
The Bellboy ist lustige Unterhaltung, mit leisen kritischen Untertönen. Jerry Lewis ist wie immer zum Brüllen komisch und es macht einfach nur Spaß Jerry Lewis von einem Fettnäpfchen ins andere stolpert zu sehen.


Edward "The Comedian" Blake

Dienstag, 14. April 2009

What Just Happened? (Inside Hollywood)


Eine Komödie über das Filmgeschäft in Hollywood zu machen, ist immer schwer, da man aufpassen muss, dass man niemanden in Hollywood verärgert und trotzdem kritisch und bissig bleibt.
In What Just Happened? funktioniert dies leider nur teilweise.

What Just Happened? handelt von Ben (Robert DeNiro), einem Hollywoodproduzenten, dessen beste Zeiten weit hinter ihm liegen. Seine zweite Ehe ist zerbrochen und auch bei der Arbeit sieht es nicht gerade rosig aus. Bens neuer Film „Fiercely“ mit Sean Penn in der Hauptrolle erregt in einer Testaufführung Aufsehen, da am Ende ein Hund erschossen wird. Die Studiobosse wollen das Ende anders, doch der extravagante und labile englische Regisseur Jeremy Brunell (Michael Wincott) sieht dies nicht ein und so droht der Film zu einem Flop zu werden.
An einem anderen Set muss Ben sich mit Bruce Willis rumschlagen, der sich weigert seinen Bart abzurasieren und aus Wut kurzer Hand, das Set zerlegt. Es sieht so aus als würde Bens Karriere sich dem Ende neigen.

Die Story mag zwar gut sein und ebenso die Darstellungen der Schauspieler, jedoch fehlt es dem Film an bissigen Dialogen, welche man aus Barry Levinsons „Wag The Dog“ gewohnt ist. Oft wirken die Dialoge belanglos und auch der Humor kommt zu kurz, was aber nicht an der Regiearbeit oder an den Schauspielern liegt, sondern am Drehbuch.

Gelungen ist jedoch der Einblick in Bens Leben. Ben versucht irgendwie sein chaotisches Berufsleben und sein zerbrechendes Privatleben unter einem Hut zu bekommen. Irgendwie ist es schon lustig aber auch traurig zu sehen, wie Ben versucht in die junge Hollywoodgesellschaft zu passen und mit ihr Schritt zu halten. So färbt er sich jeden Morgen seine grauen Strähnen, fährt einen teueren Geländewagen und trägt immer schicke und lässige Designermode, doch wirkt er zu jeder Zeit und am jeden Ort allein und Fehl am Platz.
Die Nebendarsteller sind gut gewählt und bringen einige Lacher mit sich, besonders John Turturro als verschrobender Agent von Bruce Willis, dessen Kleidungsstil und Auftreten eher in die 60er Jahre passen. Auch Bruce Willis' selbstironische und total überdrehte Art sich über sich selbst und seine Kollegen lustig zu machen ist einfach nur herrlich.

Der Kameramann verwendet oft Zeitraffer, um die Hektik und die Ratslosigkeit LA's wiederzuspiegeln, ansonsten ist die Kameraführung durchschnittlich.
Der Soundtrack des Filmes besteht zu großen Teil aus dem Soundtrack von „Fiercely", den Ben während seiner endlosen Autofahrten hört. Schön hier dran ist, dass man viele Klassiker zu hören bekommt.

Fazit:

What Just Happened? funktioniert leider nicht als Satire über den Alltag in Hollywood, da es dem Film an Biss fehlt. Jedoch funktioniert es als ein unterhaltsames Produzenten-Porträt mit einer sehr guten Cast und einer guten Darbietung von Robert DeNiro.

Edward "The Comedian" Blake

Montag, 13. April 2009

Ong-Bak 2

Ong Bak 2 wird sicher von vielen Actionfans heiß erwartet. Doch seid gewarnt Ong Bak 2 ist nicht das, was er verspricht.

Fights wie im ersten Teil oder in Tom yum goong wird man hier verzweifelt suchen. Denn die wirkliche Hauptaction gibt es am Ende, diese geht aber nur ca 10-15 Minuten, was für einen als Actionkracher vermarkteten Streifen viel zu wenig ist.

In Ong- Bak 2 hoppst Tony Jaa mal als Jackie Chan oder Jet Li Imitator durchs Bild und kann mit seiner Kampfkunst so gar nicht überzeugen. Den ganzen Film über macht er einfach nur eine lächerliche Figur. Wenn er z.B. versucht gegen einen thailändischen Samurai ein Kendoduell, dem es gänzlich an Authentizität fehlt, zu bestehen. Doch damit ist es noch nicht vorbei, nein es fängt erst an, dies wird dann noch mit Kung-Fu, Drunken Boxing und MMA wiederholt. Aber eine gute Sache hat es auch, man kann einmal sehen, was Tony Jaa alles nicht kann.

Zur Story kann man sagen, dass sie faktisch nicht vorhanden ist, denn Tony Jaa spielt einen Waisen, der von Piraten aufgezogen wird und später erfährt, dass er eigentlich Sohn eines mächtigen Generals ist, der natürlich heimtückisch ermordet wurde. Was muss nun Herr Jaa machen? Genau Rache! So damit ist schon mal geklärt, dass Ong-Bak 2 mit seinem Vorgänger zu tun hat wie eine Bockwurst und mit einer Tasse Tee.
Aber naja eigentlich wusste man ja schon im vorraus, dass die Story sehr dünn werden wird, doch dass diese wirklich so unterirdisch ist und quasi eine sich immer wiederholende Flashbacksequenz aus der Kindheit von Tony Jaas Charakter ist, hätte ich nicht gedacht. Die Story dient einzig und alleine als Füllwerk um die zusammenhangslosen Kämpfe zu verbinden und die Gesamtlaufzeit des Filmes auf 90 Minuten zu heben. Besonders sinnfrei war der wohl 5 minütige Tanz der Hauptdarstellerin (quasi auch ihre gesamte Leinwandzeit als erwachsender Charakter), gefolgt wird dies von einer zirkusreifen, akrobatischen Darstellung Jaas.

So nun noch kurz zum Thema Gewalt, was ja für viele von uns oft als Maßstab aller Dinge gilt :

Blut gibt es jede Menge, besonders in Form von einigen blutigen Kehlenschnitten, auch sonst recht viel Blut, wenn Tony Jaa und Komparsen mit ihren Schwertern rumfuchteln. Doch leider handelt es sich um billige CGI - Effekte, die den ganzen Film einfach nur noch billiger wirken und ganz und gar nicht in das antike Setting passen wollen. Achja ein paar gebrochende Genicke und Knochen gibt es auch noch.

Fazit:

Ong Bak 2 taugt nicht mal als mäßiger Actioner für Zwischendurch. Nicht mal dann, wenn sich der Alkoholpegel schon der Alkoholvergiftung nähert, kann man am Film etwas wirklich gutes entdecken. Bis auf vielleicht die letzten 15 Minuten, die sicher vielen reichen wird, um den Film als schlecht hin genial zu betiteln oder mindestens als guten Actionfilm zu betiteln.

Edward "The Comedian" Blake

Sonntag, 12. April 2009

Willkommen

Hallo und herzlich Willkommen in meiner Welt des Wahnsinns.

Mit dem Besuch dieses Blogs haben sie eine weise Wahl getroffen (oder auch nicht). Dies ist (vielleicht) der Beginn einer neue Wahrnehmung, was natürlich nicht zwangsläufig heißen soll, dass meine Meinungen oder Einschätzungen die einzig Richtigen sind, aber ich hoffe, dass sie euch einen Blick in meine Welt geben werden und eure Wahrnehmung vielleicht verändern. Ich hoffe ihr erfreut euch an dem, was ich hier zu den Themen Film, Musik, Literatur und Sport (vor allem Film) fabriziere, und ich
kann euch vielleicht auch einmal zum Nachdenken bringen.

Also habt keine Angst und begleitet mich in den Abgrund meiner Selbst und lest was euch gefällt.
Natürlich könnt Ihr auch einfach die für euch uninteressanten Beiträge sparen, oder einfach mal aufs Ganzen gehen und euren Horizont/Meinung/Wahrnehmung ein wenig erweitern/ändern lassen.

In diesem Sinne viel Spaß

Edward "The Comedian" Blake