Mittwoch, 26. August 2009

Thirst


Park Chan-wooks neunter Film führt uns diesmal in die Welt der Vampire. Doch lässt sich Thirst nur schwer mit anderen Vampirfilmen vergleichen. Zehn Jahre dauerte die Arbeit an Thirst und diese zehn Jahre haben sich gelohnt, denn mit Thirst schafft es Park Chan-wook wieder einmal zu zeigen, dass er zurecht als vielleicht der beste Regisseur Südkoreas gilt.

Thirst handelt vom Priester Sang-hyeon, der sich freiwillig in Afrika mit einem tödlichen Virus injizieren lässt, um ein eventuelles Heilmittel zu finden. Kurz vor seinem Tode bekommt er noch eine lebensrettende Bluttransfusion. Diese gelingt auch, jedoch nur weil sich in der Blutkonserve Vampirblut befindet und Sang-hyeon in einem Vampir verwandelt.

Als Priester versucht Sang-hyeon seine Menschlichkeit zu wahren und den zehn Geboten treu zu bleiben. Aber allein sein Durst nach Blut macht dies schwer. Am Anfang reicht es ihm noch Komapatienten als Trinkpäckchen zu nutzen. Als sein Durst immer größer wird, versucht er verzweifelt an seinem Glaubenund seiner Menschlichkeit festzuhalten.

Hinzu kommt noch, dass er durch sein Überleben von einigen Christen seiner Gemeinde als Wunderheiler erachtet wird. Als er durch sein Gebet einen Krebspatienten heilt, wird er von dessen Familie als Retter und Freund aufgenommen. Hier trifft er auf Tae-joo (brilliant gespielt von Kim Ok-vin). Zwischen den beide entsteht eine Liebe, die nicht sein dürfte und zum Mord an dessen Ehemann und zu Sang-hyeons Flucht aus dem Priesteramt führt.

Aber es wäre kein Film von Park Chan-wook wenn diese Liebe ohne Hindernisse existieren könnte, denn als Sang-hyeon erfährt, dass sie nie vom Ehemann gequält wurde, sondern sich selbst verstümmelt hat, bringt er sie um, nur um sie kurze Zeit später als Vampir wieder auferstehen zu lassen.

Dadurch hat er ein nach Blut dürstendes Monster geschaffen, welches er nicht zu kontrollieren vermag und so gibt es nur eine Lösung für seine Misere und seinen Selbsthass.

Thirst ist ein optisch brillianter Streifen, der es schafft auf der einen Seite düster,brutal und traurig zu erscheinen, troztdem aber auch witzig ist und den Zuschauer immer wieder auf einen glücklichen Ausgang hoffen lässt. Irgendwie weiß man den ganzen Film über, dass die Erlösung nur durch den Tod erfolgen kann. Kurz gesagt Park Chan-wook schafft es den schmalen Grad zwischen Grotesque und der Ernsthaftigkeit des Dramas zu wahren. Zudem schafft er es hervorragend immer wieder romantische Szene zu inzenieren, die sich perfekt ins Gesamtbild einfügen lassen.

Die Charakter und deren Darstellung sind hervorragend gelungen und schaffen es im Zuschauer mehr als nur eine Emotion hervorzurufen.Song Kang-ho ist ja schon als Charakterdarsteller bekannt und spielt wie erwartet seine Rolle brilliant. Doch besonders ist Kim Ok-vin heraus zu heben, denn ihre Leistung übersteigt die von Song Kang-ho noch einmal. Und so scheint es, als ob sie wirklich Tae-joo wäre.

Die Gewalt ist hier nicht als Befreiung, sondern eher als Leiden von Sang-hyeon und Tae-joo aufzufassen. Auch wenn es auf den ersten Blick erscheint, dass Tae-joo dabei Freude hat. Die strahlend weiß und von unzähligen Lampen erhellte Wohnung zeigt, wie sehr besonders sie ihr altes Leben vermisst. Die Halluzinationen über Tae-Joos immer wieder auftauchenden ermordeten Ehemann spiegelt zu dem noch das schlechte Gewissen und die Schuldgefühle der beiden Darsteller wider.

Fazit:

Mit Thirst ist Park Chan-wook ein sensibles und wunderschönes Vampirdrama gelungen, welches die Balance zwischen Drama und "Komödie" gelungen hält. Mit wunderschöner Musik und beeindruckenden Bildern schaffte es Park Chan-wook wieder einmal ein Kunstwerk auf die Leihwand zu bannen und den Zuschauer mit einem "guten" Gefühl aus dem Kino zu entlassen.

Besonders schön war es, dass Park Chan-wook sogar noch nach der Aufführung die Bühne betrat und sich den Fragen der Zuschauer der Deutschlandpremiere auf dem Fantasy Film Fest in Berlin zu stellen. Danach unterschrieb er noch eifrig Autogramme, von dem auch ich eins ergattern konnte. Kurz gesagt der perfekte Kinoabend.

Sonntag, 23. August 2009

Harper's Island


Mit Harper's Island wird uns eine sehr interessantes und neues Seriekonzept präsentiert: Ein zusammenhängender dreizehnteiliger Psycho-Horror-Thriller in Seriengewand. Harper's Island bekam schon vor der Ausstrahlung viele positive Kritiken, doch ist Harper's Island wirklich so gut wie es scheint?

Ja, zwar fängt die Serie eher verhalten an, jedoch geht sie nach den ersten drei Teilen, welche noch eher ruhig sind, erst richtig los und wird teilweise richtig spannend.

Harper's Island große Stärke liegt auf jeden Fall in den Settings und deren Atmosphäre, welche aus dunkeln Hotels/Gebäuden, nebligen toten Wäldern und engen Tunnelsystemen besteht.
Auch die Charaktere sind denen eines 90 Minütigen Films haushoch überlegen, was ja kein Wunder ist, da man einfach viel mehr Zeit hat als ein Film, um diese einzuführen.
Auch ist positiv herauszuheben, dass es sich zwar um junge Menschen handelt aber nicht um eine Horde saufender, rumhurender, hysterisch kreischender Teenievollpfosten. Zwar sind alle Klischees abgedeckt, aber damit konnte man schon im Vorhinein rechnen.

Die Idee in jedem Teil einen Charakter auf eine andere Weise sterben zu lassen, ist durchaus gelungen und so wird man teilweise überrascht, wer denn diesmal ins Gras beißen darf. Die Todesarten sind kreativ und abwechsulngsreich geraten. Zwar sieht man oft nur die Resultate, aber die sind meist ziemlich heftig ausgefallen. Auch sonst ziert man sich für eine Free-TV- Serie nicht mit Blut und Gewalt.

Die Story um die sich wiederholenden Morde während Henrys und Trishes Hochzeit mag zwar nichts neues sein, aber sie ist richtig gut und abgerundet inzeniert worden und sorgt eigentlich nie für Langeweile.

Die Darsteller sind meist dem Seriengenre entnommen und machen ihre Aufgabe ziemlich gut und schaffen es ihren Charakteren eine persönliche Note zu geben. Zwar sind zu Anfang recht viele verschiedene Charaktere im Spiel, doch wird keiner wirklich vernachlässigt und jeder bekommt seine Chance sich selbst ins Geschehen einzubinden.

Einzig und alleine das Ende kommt ein bisschen unglaubwürdig daher, da es doch recht weit hergeholt ist. Zudem kann man es schon ca. 3 Teile vor dem Serienfinale erahnen. Jedoch gibt das Ende der Serie einen runden Abschluss und zeigt noch einmal recht gut die verdrehte Psyche des Killers, auch wenn die Art wie er all dies aufgezogen hat leider zu unglaubwürdig ist. Aber seht selbst.

Fazit:

Harper's Island ist eine recht intelligente und spannende Psycho-Horror-Thriller Serie wie wir sie noch nie vorher gesehen haben, die durch ihr Setting und Atmosphäre und teilweise recht harten Morden nicht nur Fans dieses Genres begeistern dürfte. Schade, dass Harper's Island schon abgesetzt wurde. Auch wenn eine zweite Staffel etwas komplett anders geworden wäre.

Mittwoch, 12. August 2009

Unter Grundkrieg von Murakami Haruki


Am 20 März 1995 wurden in der Tokyoter U-Bahn von fünf Mitgliedern der Aum-Sekte Sarin freigesetzt. Bei diesem Anschlag kamen insgesamt 12 Menschen (neun sofort, einer später am selben Tag, zwei weitere nach einigen Wochen) ums Leben. Mehrer tausend wurden teils schwer verletzt.

Durch einen Leserbrief in einer Zeitschrift wurde Murakamis Interesse zu den Opfern des Anschlages geweckt und er beschloss sich mit den Opfern des Anschlages in Verbindung zu setzen, um ihre Geschichte in der ganzen Welt zu verbreiten.
Jedoch schaffte er es nur 62 Personen zu interviewen.

Mit seinen Interviews schafft Murakami ein lebendiges und grausames Bild über die Anschläge vom 20. März, denn oft traf es Leute, die sonst nie oder nur selten mit diesen Bahnen fuhren. Mit einer kurzen persönlichen Einleitung, welche z.B. den Beruf, Alter, Hobbies und andere ähnliche Dinge beinhaltet, schafft Murkami es den interviewten Menschen zusätzlich eine persönliche Note zu geben, die noch durch die in der Ich-Perspektive verfassten Berichte intensiviert wird.

Durch diese Stil ist „Untergrundkrieg“ zu keiner Zeit uninteressant und schafft es sogar, dass man mit den Opfern mit fühlen kann.

Interessant sind auch oft die Meinungen der Opfer zur Aum-Sekte, denn viele hegen keinen Hass gegen diese. Hiermit schafft er es zwischen den "normalen" Mitgliedern und den Attentätern zu differenzieren, was sich extrem von den Meinungen, welche die Medien verbreiten, unterscheidet.

Dies bringt uns zum zweiten Teil des Buches, welcher sich mit den Mitgliedern der Aum-Sekte beschäftigt.

Hierbei wird klar, wer zu den Opfern ihrer Rekrutierung gehörte und was sie sich von Aum versprachen aber auch was sie wirklich bekamen und warum sie oftmals immer noch zu der Sekte halten. Des weitern wird klar, dass die Anschläge nur auf die Führungsriege zurückgeht und die einfachen Mitglieder oftmals erst viel später von den Anschlägen erfuhren. Außerdem erfährt man einiges über die brutalen Methoden der Sekte und auch einige Hintergrundinformationen über die Führungsriege.

Fazit:

Untergrundkrieg ist ein lebendiges Zeugnis über die Anschläge vom 20 März 1995. Murakami erzählt die Geschichte nicht einfach nur aus einer Sicht, sondern befragt auch Mitglieder der Aum-Sekte. Hiermit schafft er es ein interessantes Buch zu verfassen, welches auf der einen Seite informiert und zur Verhinderung ähnlicher Dinge führen soll. Auf der anderen Seite hilft er auch den Opfern mit ihrer Vergangenheit abzuschließen.

Donnerstag, 30. Juli 2009

Crank 2: High Voltage


Nach einem guten ersten Teil und der Story des zweiten Teils war ich sehr kritisch gegenüber diesem Film und habe eigentlich gedacht, dass Crank 2 ein kompletter Reinfall werden würde. Doch wurde ich positiv überrascht.

Chev Chelios ist irgendwie schon ein vom Pech verfolgter Glückspilz. Er überlebt den Fall aus dem Hubschrauber, jedoch wird sein Körper von den Triaden gestohlen. Sein Körper sollen sämtliche Organe entnommen werden, doch schafft er dies zu verhindern. Sein Herz wurde aber schon dem hundertjährigen Triadenboss Poon Dong verpflanzt. Und hiermit beginnt die durchgeknallte, mit Adrenalin voll gestopfte und Blut triefende Hatz nach seinem Herz.

Crank 2 ist ein komplett abgedrehter Streifen, der es wirklich schafft den ersten Film in Skurillität und Geschwindigkeit zu überbieten.

Um am Leben zu bleiben, muss Chev seinen Körper immer wieder Stromschläge verpassen, damit sein künstliches Herz nicht aussetzt. Hierbei legt er eine Kreativität am den Tag, die jedes Mal aufs Neue übertroffen wird. Mal leckt er an Elektroteasern, steckt seinen Finger in den Zigarettenanzünder oder reibt sich an fremden Menschen.
Auf seiner Suche nach seinem Herzen, trifft er auf diverse durchgeknallte Charaktere z.B. auf die asiatische Turboklette Ria, auf Venus ( Kaylo "Bruder"), auf Johnny Vang, der während der OP Chev kurzer Hand als Aschenbecher misshandelt, auf El Huron ( der Bruder von Carlito ), der nach Rache dürstet und natürlich auf Eve und viele mehr, die man schon aus dem ersten Teil kennt.

Die „Sex in der Öffentlichkeit“ Szene zwischen Chev und Eve lässt die Szene aus dem ersten Teil wie Blümchensex wirken, denn diesmal ist der Ort des Geschehens eine Pferderennbahn vor tausenden begeisterten Zuschauern. Die Szene wurde im Nachrichtenstil verpixelt, was sicher ein Seitenhieb auf die prüde, amerikansiche Gesellschaft ist.

Der Film ist vollgestopft mit skurrilen Szene und wilden Anspielungen. So kämpft Chev mal in Gozillamanie gegen seinen Widersacher, mal steckt er seine Gegner eine Schrotflinte in den Hinter um wichtige Informationen zu erhalten oder es werden einfach ein paar Silikonbrüste durchlöchert . All dies mag nicht mehr zu toppen sein, doch der finale Shootout zwischen El Huron, seinen Männern, einer schwulen schwarzen Rockerbande, Rias Prostituierten,Venus Latinotransen und Chev toppt dies noch, aber schaut es euch selber an.

Crank 2 ist jedoch nicht nur ein durchgeknallter und kranker Actionfilm. Nein Crank 2 ist eine Tour der Force durch unsere heutige Gesellschaft, die nazu alles auf die Schippe nimmt.

Fazit:

Crank 2 ist "crankere" und verücktere Version seines Vorgängers. Schrill, bunt, blutig und total bekloppt, doch es macht einfach Spaß Jason Statham in knapp 90 Minuten über die Leihwand rasten zu sehen. Wer den ersten Teil mochte, sollte sich Crank 2 nicht entgehen lassen.

Sonntag, 26. Juli 2009

In The Loop


Das Politik ein dreckiges Geschäft ist, sollte eigentlich jedem bekannt sein. Doch In The Loop schafft dies mit messerscharfen Dialogen und jeder Menge Sarkasmus perfekt herauszuarbeiten.

Im Mittelpunkt des Films steht der Entwicklungsminister Simon Foster, der im Fernsehen den bevorstehenden Krieg im Nahen Osten anspricht. Doch dies ist noch nicht alles, denn er nennt diesen auch noch unvermeidbar. Dies wird von den Medien als Quasikriegserklärung aufgefasst und somit beginnt der Schlamassel für Simon Foster erst richtig. Aufgrund seiner Aussage kommt es sowohl in Washington als auch in London zu der Bildung von diversen Ausschüssen, die zwar offizielle als "Future Planing Committee" betitelt werden, inoffiziell jedoch Kriegsplanungsaussüsse sind.

Mit beißendem Sarkasmus und einem Sperrfeuer aus Dialogwitz schaffen die Schreiber und der Regisseur die Machtgeilheit der jungen Assistenten, die Inkompetenz der Minister und die hinterlistigen Machenschafften auf die Palme zu treiben. Als Zuschauer weiß man oft nicht ob man darüber lachen oder sich lieber an den Kopf fassen sollte, da wir ja von solchen Leuten regiert werden.

Der Film ist mit unter anderem James Gandolfini, Tom Hollander und Peter Capaldi gut besetzt.
Besonders Peter Capaldi besticht in seiner Rolle als Malcolm Tucker.

Fazit:

Sehr gute und "lustige" Politsatire mit einem guten Cast, bissigen Dialogen und einer Menge bitterbösem Sarkasmus. Fans dieses Genres sollten sich diesen Film auf keinen Fall entgehen lassen und auch alle anderen sollte einen Blick riskieren.

Donnerstag, 11. Juni 2009

The Sniper



The Sniper (Sun cheung sau) ist ein eher mittelprächtiger Actionfilm aus Hongkong.

Die Story ist alt bekannt und nicht wirklich neu. Es geht um einen Scharfschützen namens Lincoln, welcher bei einem Einsatz einen Zivilisten erschießt und während der Anhörung von seinem Freund und Partner Hartman nicht gedeckt wird. Dafür geht Lincoln für vier Jahre ins Gefängnis. Während dieser Zeit drifftet er in den Wahnsinn ab. Jedoch wird nie klar warum. Es könnte sein, dass es am Selbstmord seiner Frau liegt, dies wird leider zu keinem Zeitpunkt geklärt, denn der Zuschauer weiß zu keiner Zeit, ob Lincoln davon wusste. Auf jeden Fall wird er nach vier Jahren entlassen und nimmt an seinem ehemaligen Partner und dessen Team Rache. Wie immer kann ihn nur der Neuzugang OJ, gespielt von Edison Chan, stoppen.

Die Action ist gut und sehr blutig inzeniert und besonders der Showdown in einer Lagerhalle voller Autowracks weiß zu überzeugen und schafft es auch bedingt Spannung aufzubauen. Wüsste man nicht schon wie diese Geschichte ausgeht.
Jedoch mangelt es dem Film an interessanten und sympatischen Charakteren. Edison Chan mag zwar seine Rolle als Neuzugang OJ passabel spielen, jedoch bleiben Charaktere wie Hartman oder Tao eher blaß und wirken oft auch unsympatisch.
Zusätzlich gibt es noch Rollen, bei denen man sich fragt, warum man im Film auf sie eingeht, obwohl sie für den Fortlauf des Filmes nicht wirklich wichtig sind. Ein Beispiel hierfür ist Quinn, der wieder Taos Gang beitritt, die für Lincoln als Mittel zum Zweck für seine Rache bzw.Teil seiner Rache hinhalten muss. Dies hätte man sich lieber sparen sollen und noch ein wenig auf die Psyche von Lincoln oder auf den Werdegang von OJ eingehen sollen, um dem Film mehr Tiefe zu geben.

Fazit:

Der Film verfügt über einige sehr große Logiklöcher und weitgehend uninteressante Charaktere, kann dafür aber mit guter, blutiger Action punkten. The Sniper ist also solide Actionthrillerkost ohne Tiefgang, die man jedoch gut konsumieren kann und sich nicht ärgern muss, diesen Film gesehen zu haben.

Edward "The Comedian" Blake

Montag, 4. Mai 2009

The Spirit



Lange war es ruhig, Uni und das gute Wetter verhinderten, dass ich etwas reviewe, doch nun ist es soweit ich bin zurück. Mein heutiges Opfer ist The Spirit.

Von vielen wird Will Eisners The Spirit als Kult Graphic Novel betitelt, doch nach diesem Machwerk von Frank Miller ist mir jede Lust auf dieses vergangen.

Als junger Cop wird Denny Cold getötet, doch er bleibt nicht lange tot und kehrt als The Spirit wieder zurück ins Leben um seine Stadt vor dem Bösen zu schützen. Hm ok, wie ich mir sagen lassen habe, ist The Spirit im Wirklichkeit ein durch Säure entstellter Cop, welcher sich für tot erklären lässt, um ungehindert Schurken zur Strecken bringen zu können. Aber naja Freiheiten sind ja immer erlaubt.

Doch wenigstens wird schon beim ersten Kampf klar, was der Film zu bieten hat. Nämlich nicht viel. Lange unspektakuläre Kämpfe. Slapstickhumor, der irgendwie klinisch/künstlich wirkt und in einem Film, der sich am Film Noir orientiert, nicht zu passen scheint. Nach einer "rasanten" Klopperei wird die Geschwindigkeit des Films extrem gedrosselt, so dass bei dieser Vollbremsung der Zuschauer fast auf den Boden fällt und dort einschläft. Es werden jetzt neue Charaktere eingeführt und die Verbindung von The Spirit und Sand Serif dargestellt. Solche Tempowechsel gibt es leider zu oft, was den Film recht unausgewogen wirken lässt.

Der Film verfügt zwar über einige gute Ideen und Einstellungen, z.B Samuel L. Jacksons Auftritt in SS Uniform. Solche Momente gibt es aber zu wenig.

Unter den Darstellern tummeln sich zwar etliche Hollywoodgrößen, doch ihre Performance lässt meist zu Wünschen übrig.
Samuel L. Jacksons Overacting wirkt über lange Sicht lächerlich und nervtötend. Scarlett Johansson soll die sexy und laszive Silken Floss darstellen, doch irgendwie geht dies nach hinten los, da sie über lange Strecken so sexy wie eine alte Tennissocke ist. Gabriel Macht mag zwar eine gute Figur machen, doch mangelt es ihm an Ausstrahlung. Dies führt dazu, dass man keine Verbindung zu dem Protagonisten aufbauen kann. Einzig alleine Eva Mendes schafft es zu überzeugen. Sie spielt zwar nicht die Rolle ihres Lebens (was sicher am Drehbuch liegt), doch schafft sie es wenigstens etwas Leben und Sexappeal in den mauen Cast zu bringen.

Fazit:

The Spirit bietet dem Zuschauer einfach zu wenig und schafft es diesen somit nicht vor den Bildschirmen/Leinwand zu fesseln. Weder Drehbuch noch Regie sind wirklich gut und Frank Miller sollte überlegen sich lieber wieder als Co-Regisseur seinen eigenen Werken zu widmen.

Edward "The Comedian" Blake