Mittwoch, 12. August 2009

Unter Grundkrieg von Murakami Haruki


Am 20 März 1995 wurden in der Tokyoter U-Bahn von fünf Mitgliedern der Aum-Sekte Sarin freigesetzt. Bei diesem Anschlag kamen insgesamt 12 Menschen (neun sofort, einer später am selben Tag, zwei weitere nach einigen Wochen) ums Leben. Mehrer tausend wurden teils schwer verletzt.

Durch einen Leserbrief in einer Zeitschrift wurde Murakamis Interesse zu den Opfern des Anschlages geweckt und er beschloss sich mit den Opfern des Anschlages in Verbindung zu setzen, um ihre Geschichte in der ganzen Welt zu verbreiten.
Jedoch schaffte er es nur 62 Personen zu interviewen.

Mit seinen Interviews schafft Murakami ein lebendiges und grausames Bild über die Anschläge vom 20. März, denn oft traf es Leute, die sonst nie oder nur selten mit diesen Bahnen fuhren. Mit einer kurzen persönlichen Einleitung, welche z.B. den Beruf, Alter, Hobbies und andere ähnliche Dinge beinhaltet, schafft Murkami es den interviewten Menschen zusätzlich eine persönliche Note zu geben, die noch durch die in der Ich-Perspektive verfassten Berichte intensiviert wird.

Durch diese Stil ist „Untergrundkrieg“ zu keiner Zeit uninteressant und schafft es sogar, dass man mit den Opfern mit fühlen kann.

Interessant sind auch oft die Meinungen der Opfer zur Aum-Sekte, denn viele hegen keinen Hass gegen diese. Hiermit schafft er es zwischen den "normalen" Mitgliedern und den Attentätern zu differenzieren, was sich extrem von den Meinungen, welche die Medien verbreiten, unterscheidet.

Dies bringt uns zum zweiten Teil des Buches, welcher sich mit den Mitgliedern der Aum-Sekte beschäftigt.

Hierbei wird klar, wer zu den Opfern ihrer Rekrutierung gehörte und was sie sich von Aum versprachen aber auch was sie wirklich bekamen und warum sie oftmals immer noch zu der Sekte halten. Des weitern wird klar, dass die Anschläge nur auf die Führungsriege zurückgeht und die einfachen Mitglieder oftmals erst viel später von den Anschlägen erfuhren. Außerdem erfährt man einiges über die brutalen Methoden der Sekte und auch einige Hintergrundinformationen über die Führungsriege.

Fazit:

Untergrundkrieg ist ein lebendiges Zeugnis über die Anschläge vom 20 März 1995. Murakami erzählt die Geschichte nicht einfach nur aus einer Sicht, sondern befragt auch Mitglieder der Aum-Sekte. Hiermit schafft er es ein interessantes Buch zu verfassen, welches auf der einen Seite informiert und zur Verhinderung ähnlicher Dinge führen soll. Auf der anderen Seite hilft er auch den Opfern mit ihrer Vergangenheit abzuschließen.

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